Konfliktbewältigung

Konflikte begegnen uns im Alltag in allen Lebenslagen, ob im beruflichen oder privaten Bereich, und sind ein fester Bestandteil des menschlichen Zusammenlebens. Wenn Interessen, Ziele oder Werte mit denen anderer unvereinbar zu sein scheinen, sprechen wir von einem Konflikt. (lateinisch confligere = zusammentreffen, kämpfen). Konfliktbewältigung bezeichnet den Umgang mit Streitigkeiten. Den Wirtschaftspsychologen Robert Rogers Blake und Jane Srygley Mouton zufolge gibt es folgende fünf Konfliktlösunggsstrategien zur Konfliktbewältigung: Anpassung, Konfrontation, Vermeidung, Kompromiss und Kooperation. Ob aus den Widersprüchen Konflikte werden, hängt ganz entscheidend vom Umgang der Beteiligten mit den Differenzen ab. Konfliktmanagement umfasst verschiedene Methoden und Maßnahmen, um einen bestehenden Konflikt zu analysieren und zu lösen, um dessen Eskalation oder Ausbreitung zu verhindern. Konfliktfähigkeit beschreibt die Fähigkeit, einen Konflikt aufzunehmen, konstruktiv zu bewältigen und nach Möglichkeit bereits im Vorfeld zu vermeidenden. Konfliktfähigkeit ist eine Schlüsselkompetenz und lässt sich lernen und verbessern.

Eine wichtige Rolle spielt die Lern- und Veränderungsbereitschaft, die Fähigkeit eines Menschen sein eigenes Tun, seine Einstellungen und Werte selbstkritisch zu reflektieren und sich konstruktiv mit dieser Einschätzung auseinanderzusetzen. Nur wenn ein Bewusstsein für eigene Defizite existiert, kann ein Mensch gezielt an ihnen arbeiten - dies setzt Selbstreflexion voraus. Selbstreflexion ist also die Voraussetzung für die Veränderung von Verhaltensfacetten. Hierzu gehört auch die Kritikfähigkeit, offen zu sein für die Kritik an der eigenen Person und sich Feedback aktiv einzuholen. Darüber hinaus ist es notwendig, sich mit dem eigenen Bezugsrahmen sowie dem des Gegenübers auseinanderzusetzen. Verhaltensschemata, die Konflikte verursachen werden sichtbar und können dann in einem Lernprozess verändert werden, so dass es gemeinsam möglich wird, nach neuen, für beide Parteien gleichermaßen günstigen Lösungen zu suchen. Einfühlungsvermögen ermöglicht es, sich in das Gegenüber einzufühlen und eine hohe Sensibilität gleichermaßen für die eigenen verbale und/oder nonverbalen Kommunikationssignale sowie die des Gegenübers zu entwickeln und dadurch in der Lage zu sein, den Sachverhalt aus dessen Augen zu betrachten. Durch gute kommunikative Fähigkeiten wie aktives Zuhören und das gezielte Erfragen von Interessen, Gefühlen und Bedürfnissen, die sich hinter den von den Streitenden bezogen Positionen befinden, lassen sich häufig viele Missverständnisse bereits im Vorfeld ausräumen und damit das Entstehen von Konflikten vermeiden. Eine nachhaltige und befriedigende Konfliktlösung setzt also immer die Bearbeitung der Sach- und Gefühlsebene voraus. Die Ideallösung ist eine Win-Win-Lösung. Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit einen Konflikt so aufzulösen, dass es weder Verlierer noch kompromisshaften Verluste auf beiden Seiten gibt, sondern alle Konfliktbeteiligten als Gewinner hervorgehen können. Manchmal sind die Konfliktbeteiligten so verstrickt, dass sie den Konflikt nicht mehr alleine lösen können und das Hinzuziehen eines Mediators, eines Konfliktexperten notwendig wird.